Kreis

 

Mit geschlossenen Augen versuche ich mich in das Universum einzufühlen. Schwebend, Irgendwo im Nirgendwo in der umarmenden Dunkelheit. Wie ein Mantel der mich beschützt, ohne Fragen und ohne Ansprüche. Die Stille füllt mich so sehr aus, dass es weh tut.

Das Gefühl von Vollendung in der Schönheit des Seins. Kein Drang nach Bestätigung, keine Erwartungen und keine Enttäuschungen. Eine Wärme durchströmt meinen Körper als würde warmes Wasser durch meine Adern fliessen. Alles in Bewegung und gleichzeitig der totale Stillstand. Die Unendlichkeit vor und in mir. Ich versuche mir vorzustellen was Unendlichkeit im Kosmos bedeutet. Weit entfernt von der Erde. Vorbei an Sonne, Mond, Planeten und ganzen Galaxien. Unmöglich zu verstehen, dass es immer weitergeht. Alles muss doch sein Ende haben. Und nach dem Ende was ist da? Nichts? Nichts gibt es nicht und so können wir uns nur im Kreis drehen. Es gibt kein Ende es gibt kein Anfang. Der Tod kann nicht das Ende sein aber warum soll Leben dann der Anfang sein? Der Kreislauf des Universums endlos im Gleichstrom mit dem Kreislauf des Lebens. Meine Vorstellung vom Sterben deckend mit dem Gefühl des Schwebens im unendlichen Kosmos. Schwebend, Irgendwo im Nirgendwo in der umarmenden Dunkelheit. Wie ein Mantel der mich beschützt, wie die Geborgenheit im Mutterleib, in dem das Leben neu beginnt.

 

Ein geschlossener Kreis aber die Frage bleibt dann doch: Was ist ausserhalb des Kreises und wie kommen wir dort hin?